Hand aufs Herz: wie oft am Tag schaust Du aufs Handy? Wann schaltest Du in der Früh das Handy ein, wann am Abend aus?
Es ist magisch, es ist faszinierend: Wir haben mit einem Klick eine Welt voller Informationen, voller Unterhaltung und voller Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung. Das hat auch seinen Preis: echte Wartezeiten, nutzloser Leerlauf und richtige Pausen werden seltener, weil die Lücke mit einem Blick aufs Handy schnell gefüllt ist.
Das stört weiter nicht, oder? Doch, sagen zahlreiche Forschungen! Für die mentale Gesundheit geht etwas verloren, das wir „Narrenkastl-Schauen“ oder Tagträumen oder Gedankenwandern nennen.
Man ist eher zufällig bei Gehirnuntersuchungen draufgekommen: wenn jemand fokussiert an einer Aufgabe arbeitet, beispielsweise etwas ausrechnet, liest oder schreibt, dann sind bestimmte Hirnareale aktiv. Sobald die Aufgabe vorbei ist und eine Pause eintritt, werden andere Hirnareale aktiv. Dieser Wechsel vom fokussierten in den anderen Modus (er wird in der Forschung „default-mode“ genannt) balanciert die Gehirnaktivitäten aus, ermöglicht neue Verbindungen, entlastet und erfrischt das Denken. Wir sollten unseren Gedanken öfter mal einen „Auslauf“ gönnen: das geht ganz einfach und leicht, indem wir die Gedanken freilaufen lassen (schon 10 Minuten sind viel wert), ohne von E-Mails, socialmedia-News, WhatsApp und dergleichen abgelenkt zu sein.
Von Zeit zu Zeit können wir die eigenen Gewohnheiten im Umgang mit den verschiedenen Medien aufräumen: Alles beibehalten, was gut und wichtig ist, und alles reduzieren oder sein lassen, was unnötig Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit beansprucht.
Vorübung für die digitale Fastenkur
Eine digitale Fastenkur für einen definierten Zeitraum kann Lust drauf machen, auszuprobieren wie es ist:
- in der Pause tatsächlich Pause-machen ohne Blick auf einen Bildschirm! Das erfrischt das Denken!
- den Tag in der Früh erst mal ohne Handy anfangen und bewusst das Handy zu einem späteren Zeitpunkt einschalten. Das stärkt das Gespür für die Steuerungsmöglichkeiten, die wir nie aus der Hand geben sollten.
- in der Freizeit eine handyfreie Zone schaffen. Das hilft beim Umsteigen vom Online-Modus auf den „live-Modus“! Weil … life is life! Das sollten wir nicht versäumen!